Die Europäische Republik

  • Dokumentarfilm
  • 30 min

Es gibt zwei sich zuspitzende Meinungen zur krisengeschüttelten Europäischen Union, die für die Zukunft Europas im Moment maßgebend erscheinen: Bewahren (Pro-Europäer) oder Zerstören (Populisten). Doch eine engagierte Politikwissenschaftlerin kämpft für einen progressiven dritten Weg: ein völkerverständigendes Europa der Regionen unter dem Dach einer Europäischen Republik, denn einen Markt und eine Währung haben wir schon – was fehlt ist eine gemeinsame europäische Demokratie.

Details

  • Genre:
    Dokumentarfilm
  • Format:
    Mittellanger Film
  • Laufzeit:
    30 min
  • Auftraggeber:
    BKM/ Moving Ideas Filmproduktion
  • Sprache:
    Deutsch
  • Untertitel:
    Englisch
  • Audio:
    stereo
  • Aspectratio:
    cinemascope

In Produktion

Synopsis

Seit die EU von einer Krise in die nächste taumelt und Nationalismus und Populismus grassieren, ist die unermüdliche, stets gut gelaunte Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot, die die politischen Kreise der EU seit den 1990er Jahren sehr genau kennt, eine gefragte Gesprächspartnerin. Seit Jahren tingelt die überzeugte Europäerin durch ganz Europa, spricht in Brüssel, Paris, Berlin und Wien bei Politikern, auf Konferenzen und Politsendungen vor, um auf die demokratischen Defizite, die die EU nachweislich hat, aufmerksam zu machen und ihre Ideen einer Europäischen Republik, in der die Europäischen Bürger (vertreten durch ein beschlussfähiges Parlament) und nicht die Nationalstaaten und Banken das Souverän sind, zu verbreiten.

Oft von der Riege männlicher (EU-)Politiker belächelt, sind ihre Forderungen nicht überzogen, denn das Herz einer jeden Demokratie – das Parlament, das die Bürger vertritt – führt in der EU ein Schattendasein und wird regelmäßig vom Europäischen Rat, der nationalstaatliche und nicht gemeinschaftliche europäische Interessen vertritt, ausgehebelt (Die EU hat keine demokratische Gewaltenteilung). Ihre Ideen finden großen Anklang in wissenschaftlichen, künstlerischen und intellektuellen Kreisen etwa bei Timothy Garton Ash, Jürgen Habermas, Etienne Balibar, Thomas Piketty, Milo Rau und Robert Menasse, die schon seit langem die demokratischen Defizite der EU, die dem Populismus einen guten Nährboden bieten, anprangern.
In politischen Kreisen tritt man ihr allerdings mit Skepsis gegenüber – zu groß ist die Angst, sich für ein reformiertes Europa und gegen Nationalstaaten auszusprechen und damit seine eigene Position zu schwächen.
Ulrike Guérot greift und griff in der Vergangenheit zu ungewöhnlichen Maßnahmen: mit ihren Mitstreitern hat sie am symbolträchtigen 10. November die Europäische Republik europaweit von 100en Theaterbalkonen ausgerufen, und damit auf die Missstände in der EU aufmerksam gemacht. Dazu verfasste sie ein vielbeachtetes Manifest zur Erneuerung Europas, das gegen die Entmündigung der Europäer vorgeht; das Manifest wurde zum streitbaren Gegenstand der Intellektuellenwelt, und wie sich später rausstellen sollte, auch der politischen Welt. Ihre eigentliche Arbeit findet aber als Akteurin hinter den Kulissen des EU-Vorhangs statt.

Der Dokumentarfilm porträtiert eine Frau, die ihr Leben auf der politischen Karriereleiter für ein Leben als Verfechterin eines gerechten Europas tauschte, inmitten der aktuellen Wirren der EU. Der Film begleitet die Powerfrau auf verschiedene Reisen bei ihrem Kampf für die Ideen einer Europäischen Republik durch ganz Europa, bei denen sie auf wichtige EU-Player und unterschiedliche Positionen zu Europa trifft: so z.B. auf Vertraute Macrons, die Europa gemeinschaftlich denken, oder auf überzeugte EU-Parlamentarier wie Manfred Weber und Otmar Karas.
Hinter den Kulissen der EU tut sich so langsam etwas und so bleibt die Frage, ob es Ulrikes Manifest zur Europäischen Republik in die EU-Kommission schaffen wird.

Der Film zeichnet ein Bild des alten Kontinents am Scheideweg und lädt den Zuschauer ein, Europa aktiv mit zu gestalten und nicht den Populisten, wie dies anderswo geschehen ist, zu überlassen.

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